Rezension: In jedem Atemzug nur du

Zum Buch

 

Titel: In jedem Atemzug nur du

Autorin: Jennifer Wiley

Verlag: Droemer Knaur Verlag

ISBN:978-3-4265-2958-4

Seiten: 384

Preis: 14€

 

Der Klappentext

 

Mit dem Studienbeginn an der Lullaby University wird für Hazel ein Traum wahr.

Nach ihrer Lungentransplantation hat sie sich gezielt dort beworben –

und nicht nur, weil es eine Top-Uni für ihr Wunschfach Umweltwissenschaften ist …

Über den für sie wichtigsten Grund, warum sie an der Lullaby University ist,

spricht sie mit niemandem – bis sie Lewis kennenlernt. Seine ruhige,

verlässliche Art beeindruckt sie so sehr, dass sie sich ihm anvertraut.

Lewis verspricht, sie zu unterstützen – doch auch er trägt eine Last,

von der sie nichts ahnt.

Beide kommen sich näher und näher, bis sie eine Entdeckung machen,

die sie auseinanderreißt …

 

 

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an Netgalley.de und den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst natürlich nicht meine eigene Meinung.

 

„Lebensfroh bedeutet ja nicht, immer laut und quirlig zu sein. Es ist die Frage,

wie man das Leben wahrnimmt und ob man es zu schätzen weiß.“

(Position 1805)

 

„In jedem Atemzug nur du“ war mein erstes Buch von Jennifer Wiley. Zuvor hatte ich noch nie von der Autorin gehört, weshalb ich ihr Buch auch nicht auf dem Schirm hatte. Tatsächlich kam ich zu der Geschichte, nachdem die Besitzerin unserer örtlichen Buchhandlung dieses Buch auf ihrem Instagramaccount gezeigt hatte. Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und ich habe mich sofort um das Rezensionsexemplar bemüht. Ich habe es nicht bereut und Band 2 liegt auch schon bereit!

 

„Vertraust du mir?“ „Ja“, sage ich, ohne zu zögern.

„Dann vertrau darauf, dass ich weiß, was ich tue.“

(Position 2093)

 

Das erste Mal auf eigenen Beinen stehen. Das ist eines der Ziele von Hazel als sie in Lullaby ihr Stipendium antritt. Seit sie denken kann bestimmt ihre Krankheit Mukoviszidose ihr Leben und nun, zwei Jahre nach ihrer Lungentransplantation, kann sie endlich alles nachholen, was sie all die Zeit verpasst hat. Aber es ist kein Zufall, dass Hazel in Lullaby gelandet ist. Sie hat etwas zu erledigen von dem Niemand außer ihr weiß. Doch dann trifft sie auf den schweigsamen Lewis und sofort wird ihr klar, dass er eine besondere Person ist. Doch was sie nicht weiß, er trägt auch viel Dunkelheit in sich.

 

„Enttäuschung (...) Ist es eher ein kleiner Stich ins Herz,

oder gleicht es mehr einem Stoß mit einem Messer?“

„Messer“, murmele ich.

„Verstehe. Dann muss dieser Mensch dir viel bedeuten. Nur diejenigen,

die uns nahestehen und die wir lieben, schaffen es,

uns derart zu enttäuschen. Aber genau das ist die Krux,

denn genau diese Menschen haben es meistens verdient,

dass wir ihnen verzeihen.“

(Position 4648)

 

Hazel war mir vom ersten Moment an unglaublich sympathisch. Ich habe sie wirklich sehr geliebt. Sie ist eine sehr starke Person und sehr selbstreflektiert. Die Umwelt ist ihr wirklich unglaublich wichtig und ihre Liebe zur Natur war dauerhaft zu spüren. In ihrem Leben hat sie wirklich viel mitmachen müssen. Mukoviszidose ist eine unglaublich unfaire Krankheit und man spürt wirklich wie sehr diese Krankheit und die damit zusammenhängende Transplantation ihr Leben geprägt hat. Gelegentlich hat man vollkommen vergessen, dass Hazel krank ist, denn auch nach einer Transplantation ist Mukoviszidose nicht geheilt, und es war schön zu sehen, wie sehr Hazel ihr Leben liebt, dass ihr durch den Tod eines anderen Menschen geschenkt wurde. Viele Gedanken, die Hazel hat und auch der Grund, weshalb sie in Lullaby gelandet ist, sind für mich nachvollziehbar gewesen. Vom ersten bis zum letzten Moment war sie für mich ein unglaublich wundervoller Charakter gewesen, den ich in mein Herz geschlossen habe.

 

„Hattest du schon mal ein Geheimnis?“, flüstere ich fast.

„Etwas, was wirklich noch niemand zuvor wusste?“

(Position 1431)

 

Richtig gut gefallen hat mir tatsächlich, dass Lewis nicht der obercoole Bad Boy des Colleges ist, sondern der schüchterne, stotternde Junge, der sich lieber im Archiv des Rathauses oder in eine der Forschungslaboren zurückzieht. Seine Liebe und Faszination für sein Studienfach und der Natur war so gewaltig und wunderschön. Ich habe ihn wirklich sehr für sein Wissen über sämtliche Pflanzen, Vogelarten und Tiere bewundert. Auch wenn er anfangs sehr scheu und wortkarg war, fand ich seine Entwicklung im Buch wirklich enorm und berührend. Wie er im Beisein von Hazel immer offener und gesprächiger wurde. Auch wie sehr er sich um Hazel gekümmert hat und seine Liebe zu ihr waren unglaublich süß. Jeder Mensch braucht einen Lewis oder eine Hazel.

 

„Was, wenn man Angst hat, noch mal so enttäuscht zu werden?“

„Davor kann man sich niemals ganz schützen. Die Frage,

die du dir stellen solltest, ist eine andere: Liebst du diesen Menschen genug,

um das Risiko, noch mal verletzt zu werden, einzugehen?“

(Position 4653)

 

Der Schreibstil war wirklich fesselnd und so fluffig zu lesen. Das Buch hatte mich innerhalb kürzester Zeit in den Bann gezogen und ich war jedes Mal traurig, wenn ich das Lesen unterbrechen musste für so unwichtige Dinge wie Schlafen oder Arbeiten. :) Die Geschichte hat mich wirklich sehr tief in meinem Herz und meiner Seele berührt. Es war so wunderschön, bewegend und tiefgründig. Meiner Meinung nach hätte es einfach so weiter gehen können. Mein Herz hängt noch immer an diesem Buch und will noch gar nicht wahrhaben, dass die Geschichte von Hazel und Lewis erzählt ist und es nicht mehr weitergeht. Ich habe die Zeit mit den zwei in Lullaby und dem Modoc National Forest wirklich sehr geliebt und ehrlich gesagt, will ich gerade nur noch weinen, weil ich nun diese traumhafte Geschichte gehen lassen muss!

 

„Du richtest deinen Blick auf die Natur und gibst darauf acht.

Das ist lebensfroh, die Natur ist schließlich pures Leben.“

(Position 1807)

 

Dieses Buch angefragt zu haben, war wirklich die beste Entscheidung meines Lebens gewesen, weil es mir einfach auch so viel gegeben hat. Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und die wunderschöne Natur. Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, bei dem ich so intensiv gefühlt habe. Auch wenn ich mich jetzt von Hazel und Lewis verabschieden muss, freue ich mich schon darauf beide in Band 2 „In jedem Augenblick nur wir“ wiederzusehen, wenn es um die Geschichte von Jasper, Lewis Bruder, und Lou, Hazels Mitbewohnerin geht.

 

„Danke, Lewis“, sage ich erneut, und diesmal meine ich alles damit.

Dass er mich hierhergebracht hat. Dass er mir beisteht.

Dass er mir diese Momente des Glücks beschert.“

(Position 2111)

 

Meine Bewertung

5+/5 Sternen

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