Rezension: Wir sind die Ewigkeit - Dusk & Dawn 2

Zum Buch

 

Titel: Wir sind die Ewigkeit – Dusk & Dawn 2

Autorin: Kira Licht

Verlag: ONE – Verlag

ISBN: 978-3-8466-0164-8

Seiten: 404

Preis: 18,00€

 

Der Klappentext

Cal hat Erins Herz gebrochen, und am liebsten möchte sie nie

wieder etwas mit dem charmanten Noctua zu tun haben,

für den sie doch so viel empfindet. Doch als ein altes Geheimnis

gelüftet wird und die Omega die Existenz der gesamten Welt bedrohen,

bleibt ihr keine andere Wahl: Sie muss sich zurück nach Obskuris begeben.

Gemeinsam mit ihren Freunden hofft sie, im Kartell der Fawn

Antworten zu bekommen. Doch jemand schein es auf sie abgesehen zu haben,

und dann macht Erin eine Entdeckung, die alles verändern könnte.

Werden die Kartelle es schaffen, ihren Zwist begraben,

und die Erde vor dem Untergang retten?

 

ACHTUNG! FOLGEBAND! SPOILER VORHANDEN!

 

Willkommen zurück in der Welt der Noctua!

Nach dem fiesen Cliffhanger von Band eins war es für mich ein riesiges Muss auch den zweiten Teil zu lesen. Alleine schon, weil es ein Buch von Kira ist, hat dieses Buch ein Platz in meinem Regal verdient. Jedes einzelne Buch hat ein Platz in meinem Herzen noch bevor ich es gelesen habe. Um so mehr freue ich mich darauf jedes der Bücher lesen zu können.

 

„Die Welt stand nun an erster Stelle, und all die Traumata und

schlechten Neuigkeiten, die ich noch nicht mal ansatzweise verarbeitet hatte,

würden bis morgen warten müssen.

Wenn es überhaupt ein Morgen gab...“

(S. 355)

 

Das Cal sie an Melissa als Verlobungsgeschenk verschenkt hat, belastet Erin auch Wochen später noch immer. Es raubt ihr den Schlaf, doch dieses ersehnte Vergessen tritt nicht ein. Stattdessen wird sie nochmal mit den ganzen Vorkommnissen konfrontiert und muss sich entscheiden: Kann sie über die Sache mit Cal hinwegsehen und mit ihm gemeinsam gegen die Omega kämpfen oder überlässt sie Obskuris und der Welt ihrem Schicksal? Und was hat der Tod ihrer Eltern mit dem Ganzen zu tun?

 

„Ich kenne dich, seit wir beide 12 Jahre alt sind“ (...)

„… und jedes verdammte Mal, wenn ich dich ansehe, bleibt mir die Luft weg,

weil du so schön bist.“ Er lachte leise auf.

„Jedes verdammte Mal.“

(S.202)

 

Erin war mir im zweiten Teil genauso sympathisch wie im ersten. Ich habe sie sehr in mein Herz geschlossen und es war so schön sie auf ihre Abenteuer zu begleiten. Ich habe mit ihr geweint und gelacht, habe ihren Schmerz gespürt und ihre Liebe. Sie war so greifbar für mich und ich konnte ihre Handlungen gut nachvollziehen. Sie hat nicht immer rational gehandelt, sondern häufig einfach emotional. Erin hört sehr oft einfach nur auf ihre Intuition, was nicht zwangsläufig ein positives Ergebnis zu Tage führt. Ihre Hobbys kamen dieses Mal etwas zu kurz, aber das hat mich nicht gestört, da sie mit der Rettung der Welt genug beschäftigt war. Ihr Hobby nebenbei noch auszuüben, wäre für mich überflüssig und störend gewesen.

 

„Cal liebt dich, ich sehe es in dem Leuchten in seinen Augen,

wenn er über dich spricht. Für ihn gibt es nur dich. Und wenn man seinen

Erzählungen lauscht, dann hat es auch schon immer nur dich gegeben.

Du bedeutest ihm so unendlich viel.“

(S.22)

 

Callahan ist so ein Fall für sich. Ich weiß nicht, was ich von seiner Aktion halten soll. Ich kann verstehen, warum er gehandelt hat, wie er gehandelt hat. Dennoch hätte er es anders machen sollen. Erin hätte die Wahrheit erfahren müssen. Allerdings fand ich seine Eifersucht ganz süß und die hatte er auch meiner Meinung nach verdient. Er hat sehr viel Mist gebaut und muss mit den vermeintlichen Konsequenzen leben.

Drystan hat mich in diesem Band wirklich umgehauen. Schon im ersten Teil hatte ich das Gefühl, dass er für dich Geschichte wichtiger ist als man vielleicht denkt. Seine Schlagabtäusche mit Erin haben mich immer sehr unterhalten und haben mich fast immer auch zum Lachen gebracht. Er ist ein wenig überkorrekt, aber das liegt wohl sehr stark an seiner Arbeit als Hauptmann der Leibgarde des Königspaars. Ich wünschte er hätte schon früher eine größere Rolle im Buch gespielt.

 

„Tief in mir wusste ich, dass ich auf meine innere Stärke vertrauen musste.

Ich würde nicht zerbrechen. Weder an meinem Schicksal

noch an meinen Gefühlen, noch an einer Zukunft,

die mir völlig ungewiss war.“

(S.49)

 

Obwohl zwischen Band 1 und 2 mehrere Monate liegen, hatte ich keinerlei Probleme wieder in die Geschichte reinzukommen. Es war so als hätte ich Band 1 gerade erst beendet und hätte direkt mit dem zweiten Teil weitergemacht. Die Rückblicke sind sanft eingearbeitet und wirken nicht gestellt oder aufdringlich. Am Anfang werden nochmal ein paar Fragen aufgeworfen, aber auch schon kleinere Fragen beantwortet. Die Spannung war durchgehend gegeben, auch wenn es mal ein paar ruhige Momente gab. Die Seiten flogen geradezu dahin und ich hatte das Buch innerhalb eines Tages beendet. Es freut mich wirklich sehr wieder die Faszination Kira Licht erleben zu dürfen. Ich bewundere ihre unfassbare Kreativität und ihre geradezu grenzenlose Fantasie, die sie hier wieder einmal unter Beweis stellte. Mit ihrem letzten Buch „Catching Feelings“ hatte sie schon bewiesen, wie gut ihr das New Adult Genre liegt, aber ihr gesamtes Potential hat sie hier eindeutig ausgeschöpft. Man lernt Obskuris ein wenig mehr kennen und erneut hat mich das Worldbuilding fasziniert und sprachlos gemacht. Ich liebe einfach die bildlichen Beschreibungen und die Magie, die diese Welt auf einen ausübt. Die Charaktere werden für immer einen Platz in meinem Herzen haben. Sie haben mich in eine verrückte Welt entführt in der Angst als Währung gilt. Für mich waren die Protagonisten und Antagonisten echt und spürbar. Ihre Handlungen waren für mich zu jederzeit nachvollziehbar, auch wenn ich nicht zwangsläufig damit einverstanden war. Es gibt ein paar Rechtschreibfehler, die mich in meinem Lesefluss allerdings nicht behindert haben. Wen sowas stört, sollte vielleicht erst eine der späteren Auflagen lesen. Fehler können immer passieren, denn man darf nicht vergessen, dass Bücher nicht von Maschinen geschrieben und lektoriert werden, sondern von Menschen und da kann immer mal etwas durchrutschen. Egal durch wie viele Hände es geht. Sowas wird allerdings in folgenden Auflagen meistens korrigiert. Also bitte ich hier um etwas weniger Aufregung.

 

„Nur fürs Protokoll. Niemand bringt irgendjemanden um.“

(S.149)

 

Im Großen und Ganzen wurde ich wieder großartig unterhalten und ich hatte erneut sehr viel Spaß in Obskuris. Ich finde es etwas schade, dass es jetzt schon vorbei ist, aber für mich ist „Wir sind die Ewigkeit“ der perfekte Abschluss der Dilogie. Alles wurde zu meiner Zufriedenheit aufgelöst und wieder einmal hat Kira Licht bewiesen, dass sie aus sämtlichen kleinen Fädchen einen großen roten Faden machen kann, ohne etwas auszulassen. Jedes ihrer Bücher gibt mir jederzeit das Gefühl wieder nach Hause zu kommen, egal ob es ein Reihenauftakt, ein Einzelband oder ein Folgeband ist. Ich liebe es. Kira Licht zeigt mir immer wieder, weshalb Lesen mein Hobby ist und warum ich Bücher liebe. Ohne ihre Bücher wäre mein Leben deutlich langweiliger.

 

„Findest du es abstoßend?“ (...)

„Es ist deine Geschichte, dein Leben,

das du auf deiner Haut trägst.

Wie könnte so etwas hässlich sein?“

(S. 204/205)

 

Meine Bewertung

5 von 5 Sternen

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