Rezension: The Story of a Love Song

Zum Buch

Titel: The Story of a Love Song

Autorinnen: Vi Keeland & Penelope Ward

Verlag: LYX – Verlag

ISBN: 978-3-7363-1444-3

Seiten: 384

Preis: 12,90€

 

Der Klappentext

Griffin und Luca waren Brieffreunde, doch nach 

einem schrecklichen Ereignis bricht Luca den 

Kontakt ab. Seither meidet sie Menschenmengen und

 hat sich zurückgezogen. Als sie Jahre später ein Brief 

von Griffin erreicht, gibt Luca sich einen Ruck, und sie knüpfen 

da an, wo sie als Teenager aufgehört haben:

 Sie schreiben sich, vertrauen sich alles an. Aber jetzt will Luca mehr, 

sie will Griffin endlich auch persönlich kennenlernen und 

überwindet ihre größte Angst. Luca macht sich 

auf den Weg nach Kalifornien, um ihn aufzusuchen. 

Was sie nicht weiß: 

Griffin ist der Sänger einer der bekanntesten Bands der Welt ...

 

 

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung wird dadurch natürlich nicht beeinflusst.

 

„The Story of a Love Song“ von Penelope Ward und Vi Keeland war mein erstes Buch von dem Autorenduo und es wird vermutlich nicht das letzte gewesen sein. Das Cover ist einfach unglaublich hübsch anzusehen. Man sieht Griffin als den Rockstar, der er ja auch ist. Die Farben sind recht hell und alles wirkt total hochwertig. Der Titel hebt sich ein wenig ab und ist somit auch tastbar, was ich generell sehr schön finde. 

 

"Tut mir leid, dass ich dir das Gefühl gegeben habe, dass du dich rechtfertigen musst."

"Entschuldige dich nicht. Ich verstehe das. Einer der Menschen, denen

du am meisten vertraut hast, ist nicht der, für den du ihn gehalten hast.

Aber ich versuche, dir klarzumachen, dass ich es bin, Luca.

Ich bin immer noch er. Du musst nur durch den ganzen Schwachsinn

hindurchschauen und mich sehen. Ich bin hier."

(S. 164)

 

Die Protagonistin Luca leidet nach einem schrecklichen Ereignis in ihrer Jugend an Agoraphobie und vielen weiteren Ängsten. Sie meidet Menschenmengen, bekommt Panik, wenn sie in einem Stau stecken bleibt und sie akzeptiert kaum Hilfe. Neben ihrer Arbeit als Autorin, kümmert sie sich um ihr Hausschwein Hortencia und besucht regelmäßig ihren Vogelfreund und Psychologen, genannt Doc. Nach dem Tod ihres Vaters stößt Luca auf einen Brief von Griffin und dieser wirft sie vollkommen aus der Bahn. Sie beginnt wieder ihm zu schreiben und der Drang, Griffin kennenzulernen, wird immer größer, bis sie sich mit dem Doc in ein Wohnmobil setzt und sich auf den Weg nach Kalifornien macht. Ohne zu wissen, wohin sie dieser Weg führt.

 

Luca fand ich auf Anhieb sympathisch. Es war wirklich sehr interessant zu sehen, welche Möglichkeiten Luca sich in ihrem Alltag mit der Agoraphobie gefunden hat, um ein einigermaßen normales Leben zu führen. Spannend wird es ab dem Moment, wo Luca den Brief von Griffin findet und nach 8 Jahren wieder Kontakt zu ihm aufnimmt. Allerdings gefiel mir die direkte Vertrautheit nicht ganz so gut. Es wurden relativ schnell über sehr intime Dinge gesprochen und plötzlich hatte jeder Brief einen sexuellen Hintergrund. Ich fand es recht verwunderlich, warum Luca trotz ihren vielen Ängsten so viel Intimes von sich preisgab. Generell habe ich Luca anfangs als schüchtern und zurückhaltend kennengelernt, doch sie zeigt ganz oft, dass sie auch wirklich mutig sein kann.

 

"Aber bitte, ich flehe dich an. Hab keine Angst vor mir.

Vertrau auf das, was du in deinem Herzen spürst,

vertrau auf das, was dafür gesorgt hat, dass du überhaupt

in dieses Wohnmobil gestiegen und hergekommen bist.

Wenn du das tun kannst, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun,

um dich nicht zu enttäuschen, das verspreche ich dir."

(S. 165)

 

Griffin ist ein berühmter Rockstar, doch ganz oft hatte ich das Gefühl, dass ihm sein Ruhm nicht wirklich wichtig ist. Er verhält sich nicht so, wie man es von einem Rockstar erwartet. Generell bekommt man von seinem Leben als berühmter Sänger nur wenig mit, was ich schon etwas schade fand, weil dieser Hintergrund recht spannend ist. Wie geht ein Rockstar mit einem Mädchen mit Ängsten um? Das war eine der Fragen, die der Klappentext aufgeworfen hat. Ich hatte mehr Fans erwartet, die irgendwo gelauert haben oder mehr Paparazzi, die sehr viel Klatsch und Tratsch verbreiten, so wie es doch auch im wahren Leben ist. Ansonsten kann Griffin sehr poetisch und tiefgründig sein. Er sorgt sich um Luca und die Funken zwischen den Beiden fliegen echtheftig.

 

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Seiten flogen einfach so dahin. Die Idee mit der Brieffreundschaft aus der Grundschule und die Angstzustände, die Luca ausmachen, fand ich echt super. Doch die Umsetzung hat mir nicht ganz so gut gefallen. Meiner Meinung nach ging es viel zu sehr um den Sex und in den ersten zwei Dritteln spürt man kaum etwas von Lucas Angst. Ich habe nichts dagegen, wenn die Protagonisten miteinander intim werden, aber wenn es zu häufig vorkommt, dann habe ich oft das Gefühl, so wie auch bei diesem Buch, dass Lücken gefüllt werden mussten, um das Buch zu verlängern und das finde ich echt schade. Ich hätte gerne mehr über Lucas Angstbewältigung gelesen und ich hätte mir auch mehr Ausnahmesituationen gewünscht, die einfach nicht da waren. Dennoch hat mir das Buch gefallen.

 

"Nur weil etwas leicht ist, ist es nicht automatisch besser.

Wir haben unsere Probleme, aber mit dir zusammen zu sein,

fühlt sich trotzdem besser an als alles andere auf der Welt.

Manchmal sind die besten Dinge die,

die uns vor die größten Herausforderungen stellen."

(S. 194)

 

Trotz einigen Schwachstellen flogen die Seiten einfach nur dahin. Dieses Buch hat mich trotz meiner Leseflaute ein wenig begeistern können und ich habe immer wieder gerne zu gegriffen, um zu lesen. Meiner Meinung nach sind es einfach zu viele Sexszenen (und nein, ich bin nicht prüde), aber ich finde, Lucas Ängste und Griffins Rockstarleben hätte ein wenig mehr im Vordergrund stehen sollen. Dennoch finde ich die Geschichte sehr gelungen und unterhaltsam. 

 

"Ich habe schreckliche Angst vor dem, was passieren könnte -

vor dem Panikanfall, den ich erleiden könnte. Aber ich habe noch mehr Angst davor,

dich morgen durch diese Tür gehen zu lassen, ohne zumindest den Versuch gewagt zu haben,

es hinzubekommen. Mein Herz gehört bereits dir, Griff.

Wenn du ohne mich gehst, wirst du es einfach mitnehmen,

und ich werde innerlich leer sein."

(S. 255)

 

Meine Bewertung

4/5 Sterne

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