Rezension: Fuck you, Hope

Zum Buch

 

Titel: Fuck you, Hope

Autorin: Daniela Hartig

ISBN: 9783746012391

Verlag: BoD - Books on Demand

Seiten: 452

Preis: 12,90€

 

Der Klappentext

 

"Die Ewigkeit kommt und geht und ich weine um alles,

was wir verloren haben. Um jeden Herzschlag, der

uns übermäßige Kraft gekostet hat."

 

Die wahre Liebe übersteht alles.

Aber kann sie auch alles verzeihen?

 

Floyd war so glücklich wie nie zuvor in seinem

Leben. Storm war seine Traumfrau und er liebte

sie - bedingungslos. Sie zeigte ihm, was wahre

Liebe bedeutet. Alles war perfekt. Doch dann kam

dieser eine Moment, der mit einem Schlag alles

Glück zerstörte. Und mit dem keiner von beiden

gerechnet hatte.

Wohin mit ll der Liebe, wenn etwas Schreckliches sie

in Schutt und Asche legt? Können Herzen Schmerzen

überstehen, ohne zu zerbrechen? Kannst du den

Menschen vergessen, den du über alles liebst? Und was

passiert, wenn man sich nach vielen Jahren plötzlich

wieder gegenüber steht?

 

 

 

Das Cover

Ich liebe dieses Cover genauso wie das von dem ersten Band "Fuck you, Love". Das Blumenmuster spricht mich noch immer sehr an und, obwohl es nicht so ist, scheint das Cover auch ein wenig Kitsch zu versprechen. Meiner Meinung nach, nimmt das Cover die Schärfe aus dem Titel. Immerhin klingt der Titel "Scheiß auf die Hoffnung" schon etwas brutal. Es heißt ja in der Regel "Die Hoffnung stirbt zu letzt".

Bewertung Cover: 2,1

 

 

"Ich meine, dass meine Sehnsucht

nach einem Menschen, den ich gar nicht wirklich

kenne, so unfassbar groß ist, dass es schmerzt." (S. 121)

 

Die Protagonisten 

Floyd ist inzwischen 26 Jahre alt und lange bei seinen Eltern ausgezogen. In den vergangenen Jahren hat er sich zu gedröhnt mit Drogen und Alkohol. So sehr, dass er fast mit seinem Leben dafür bezahlt hätte. Seitdem meidet er Drogen, Alkohol und sogar Autos. Sein über alles geliebter Porsche ist in einer Schrottpresse verschwunden und jeden Tag erinnert ihn eine Narbe in seinem Gesicht an dem Tag, wo er fast gestorben war. Er studiert Sozialpädagogik, arbeitet nebenbei in einem Kulturzentrum und bringt Kindern Schwimmen bei. Er selbst hat dieses Hobby, nachdem Storm ihn verlassen hatte, aufgegeben.

 

In den vergangenen Jahren ist Storm sehr viel Erwachsener geworden. Sie ist bei ihrem Vater ausgezogen, besucht ihn aber regelmäßig. Sie studiert, wie sie es wollte, Architektur. Sie ist immer noch vorlaut und sehr direkt, spricht fast alles aus was sie denkt oder sagt das, was sie gerade für richtig hält. Was Floyd ihr damals angetan hat, hat sie nach der ganzen Zeit nicht vergessen und wird sogar jeden Tag daran erinnert. 

 

In dem Moment, wo sich beide wiedersehen, beginnt ein großes Durcheinander und Floyd findet etwas heraus, was sein Leben wieder einen Sinn gibt und er anfängt wieder zu leben statt zu überleben.

Bewertung Protagonisten: 1,6  

 

"Mechanisch öffne ich den Schrank und starre auf

das Täschchen. Mein Täschchen. Ich nehme es heraus und ziehe den

Reißverschluss auf und das Licht lässt die Rasierklingen

glitzern. Es wäre so einfach. Es ist Winter, niemand würde

die Pflaster bemerken." (S. 133)

 

 

Idee und Schreibstil

Die Idee ist einfach Wow. Daniela hat sich bei diesem Band wirklich selbst übertroffen. Es gibt viele Ups und Downs. Momente, wo man das Buch einfach in eine Ecke werfen will, weil einen die Protagonisten mit ihren manchmal unverständlichen Reaktionen und den daraus entstehenden Aktionen in den Wahnsinn treiben. Die Momente, wo man sich wünscht, die Personen wären echt und man könnte ihnen die Reihe weg eine Ohrfeige geben, damit sie ihr Gehirn nicht nur zur Deko besitzen, sondern es tatsächlich auch benutzen. Ihr Schreibstil ist fesselnd und spannend. Es hält dich fest. Es zerreißt dir das Herz und setzt es dir auch wieder zusammen. Man kann der Geschichte super folgen und man will sie ungerne aus der Hand legen. Das Beste allerdings ist, dass man sich auch nach dem man das Buch durch hat, an diese Geschichte denkt und sie einen nicht mehr loslässt.

 Bewertung Idee: 1,4

Bewertung Schreibstil: 2,1

 

"Sie wird es dir

nicht brechen, Floyd. Dein Herz. Sie wird es dir bei lebendigem

Leib herausreißen und über dem Feuer rösten.

Und du darfst zusehen, wie sie es hinterher verspeist." (S. 297)

 

 

Meine Meinung

Ich liebe dieses Buch! Band 1 war ja schon der Hammer, aber Band 2, den man übrigens lesen kann ohne den Vorgänger zu kennen, setzt dem Eis die Kirsche auf. Das Buch ist ein Auf und Ab der Gefühle. Was mich zu Anfang gestört hat, war eindeutig Floyd und die Tatsache, dass er mit niemanden spricht, was damals passiert ist. Er frisst seine Sorgen und alles in sich hinein.  Meiner Meinung nach sollte jeder eine Person haben mit der er über alles reden kann. Sei es Familie, Freunde, Bekannte oder vielleicht auch Außenstehende wie zum Beispiel ein Lehrer oder ein Psychologe. Alles ist besser als seine Probleme in sich rein zu fressen. Nichts ist wirklich so schlimm, dass es sich lohnt sich selbst zu zerstören, so wie Floyd es versucht. Auf seine Mitbewohnerin Nisha kann er sich schließlich voll und ganz verlassen, auch wenn sie sich dadurch einen heftigen Streit hatten. Das ist der Punkt, wo man sich vor Augen halten muss, das der Mensch, der dir Gegenüber sitzt und dir zu hört, es nur gut meint und dir helfen möchte, auch wenn das was er sagt nicht das ist was du hören willst. Dazu kommt dann Storm. Es gibt in dem Buch Momente, wo ich ihre Reaktion ganz und gar nicht nachvollziehen konnte. Sie hält Floyd immer wieder vor, dass er damals scheiße gebaut hat, wo mir Floyd dann auch immer richtig leid tat, weil er weiß doch das er einen Fehler gemacht hat und er leidet schon genug deshalb. Storm ist außerdem am Anfang sehr Ich-bezogen, da sie in Floyd nur den "Arsch" sieht, der sie vergewaltigt hat. Sie fragt nicht nach, sie lässt ihn nicht ausreden, wo ich mir dachte: "Warum trifft sie sich mit ihm, wenn sie eh nichts von ihm wissen will?" Aber sie taut langsam auf und merkt mit der Zeit, dass sie doch noch etwas für ihn empfindet, auch wenn sie es nicht wahr haben will. Das Ende ist der Hammer. Ich habe den tiefen Schmerz gespürt und bin froh über die Entscheidung, die Storm getroffen hat. Sie hat, meiner Meinung nach, das Richtige getan und somit konnte ich die Reihe glücklich und auch mega traurig abschließen. Zu gerne würde ich wissen wie es nun wohl weitergehen würde. Ich hoffe stark, dass beide sehr glücklich werden.

 

 "Jetzt verstehe ich, warum du so bist, wie du

bist. Diese Panik vor dem Glücklichsein. Diese Abneigung

gegen alles, was Freude und Leben und Frieden bedeutet.

Du denkst, du hast das nicht verdient. Weil du ihr das angetan

hast. Und das lässt dich sterben, Floyd. Jeden Tag

ein Stückchen mehr. Das ist es, was dich umtreibt. Die

Schuld. Wie konnte ich das nicht sehen?" (S.357)

 

 

Bewertung

1,8

 

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